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HYPE VORBEI? WARUM RÜSTUNGSAKTIEN TROTZ ALLEM AUCH MAL FALLEN…

  • Writer: Ritschy Dobetsberger
    Ritschy Dobetsberger
  • Jul 1
  • 3 min read

Veröffentlicht von Astrid Schuch am 24. Juni 2025


Nichts steigt ewig – auch nicht Rüstungsaktien. Obwohl sich die Branche in den vergangenen Jahren über enorme Kursgewinne freuen konnte, zeigt der Juni 2025 ein anderes Bild. Die Kurse geraten ins Wanken – und das trotz vermeintlich positiver Nachrichten.


So hat etwa Rheinmetall auf Monatssicht rund 9,5 % verloren, beim Panzergetriebehersteller Renk sind es sogar 11 %. Und das, obwohl neue Großaufträge gemeldet wurden und geopolitische Spannungen nicht abreißen – eigentlich ein Umfeld, das die Branche weiter antreiben sollte. Doch die Realität am Markt ist komplexer.



Warum fallen Rüstungsaktien?


Einige der Gründe, die Trader und Analysten nennen:


  • Gewinnmitnahmen nach starken Kursrallyes;

  • Zu hohe Erwartungen in Bezug auf Auftragseingänge und Margen;

  • Zinspolitik und makroökonomische Unsicherheit, die auch defensivere Sektoren nicht unberührt lassen;

  • Und nicht zuletzt: Bewertungstechnische Überhitzung, die Investoren vorsichtiger werden lässt.


Was sagt Top-Trader Richard Dobetsberger?


Alles eine Frage der Interpretation!


Richard Dobetsberger, der Rheinmetall bereits vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs in sein wikifolio UMBRELLA aufgenommen hat, hat den Anteil der deutschen Rüstungsschmiede im wikifolio zuletzt zwar auf 25 % reduziert. Er bleibt damit aber weiter beträchtlich. Und Dobetsberger bleibt bullish – der Trader erklärt seine Einschätzung auf Nachfrage: „Es stimmt, dass es zuletzt mehrere Meldungen gab, die Rüstungsaktien theoretisch hätten beflügeln können – doch entscheidend ist stets, welche Nachricht wie interpretiert wird und in welchem Zeitfenster Marktreaktionen stattfinden.“



Im Hinblick auf den Iran-Krieg führt Dobetsberger aus: „Dass die USA militärisch in den Iran-Konflikt eingreifen, kann man auch als Deeskalation interpretieren. Denn mit der Zerstörung der iranischen Nuklearkapazitäten wurden die Kernziele Israels erfüllt. Damit könnte paradoxerweise eine Waffenruhe (auf die sich Israel und der Iran nach aktuellem Stand offenbar auch geeinigt haben, Anm.) wahrscheinlicher geworden sein. Solche geopolitischen Entwicklungen sind vielschichtig – und Märkte reagieren darauf nicht linear.“ Was die Nato-Quote angeht, begründet Dobetsberger den ausbleibenden Effekt auf die Rüstungsaktien folgendermaßen: „Die Ankündigung, die Verteidigungsausgaben auf 5 % des BIP zu erhöhen, ist zwar historisch, bezieht sich aber nicht rein auf militärische Rüstung, sondern auch auf Infrastrukturprojekte (z. B. Brücken, Schienen, Logistik). Realistisch betrachtet sind 3,5 % tatsächlich für klassische Verteidigung vorgesehen. Zudem gibt es Unsicherheiten in der Umsetzung – etwa politische Widerstände wie in Spanien unter Sánchez, die auch andere Länder beeinflussen könnten. Das sorgt für Zurückhaltung.“


Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste


Darüber hinaus ortet Dobetsberger folgende Ursachen für die fallenden Kurse:


  1. Technische Korrekturen und Gewinnmitnahmen: Bei Aktien wie Rheinmetall sind Rückgänge im Bereich von 5 bis 10 % charttechnisch absolut normal – nach starken Anstiegen von mehreren hundert Prozent.

  2. Politische Unsicherheit: Debatten über potenzielle Übergewinnsteuern auf Rüstungsunternehmen sorgen für Nervosität – auch wenn solche Maßnahmen ökonomisch und strategisch fragwürdig wären.

  3. Makrorisiken: Themen wie China, Russland oder transatlantische Verwerfungen bleiben Risikofaktoren und können Investoren kurzfristig verunsichern.


Der Trader summiert: „Stand heute – 24. Juni 2025 – bleibt aus meiner Sicht alles im langfristigen Rahmen intakt. Strategisch hat sich nichts geändert. In der UMBRELLA-Strategie erfolgen Anpassungen ohnehin regelbasiert über Stop-Loss und Rebalancing – nicht nach Schlagzeilen. Persönliche Meinungen sind da zweitrangig.“

Dementsprechend hat auch der Teilverkauf und die Reduktion auf einen Depotanteil von 25 % keine fundamentalen, sondern die erwähnten strategiebedingten Ursachen: „Der Grund für den Teilverkauf bei #Rheinmetall war die zwischenzeitlich sehr hohe Gewichtung der Aktie in UMBRELLA. Sobald eine Einzelposition über 25 bis 30 % steigt, greift unser risikobasiertes Stop-Loss-Management. Dieses sieht bei solch dominanten Gewichtungen eine engere Absicherung vor, da Rücksetzer andernfalls einen überproportionalen Einfluss auf die Gesamtperformance hätten.“ Diese Vorsichtsmaßnahme sei rein chartteschnisch begründet, fundamentale oder geopolitische Bedenken gegenüber Rheinmetall oder dem Rüstungssektor waren demnach nicht ausschlaggebend – im Gegenteil, so der Trader: „Ich stehe weiterhin überzeugt hinter den Werten im Depot, insbesondere auch hinter Rheinmetall.“




Offenlegung: 


Machen Sie sich Ihre eigene Meinung und entscheiden Sie selbst!


Nutzen Sie die neuesten Informationen und Entwicklungen, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Wenn Sie nach innovativen Investitionsmöglichkeiten suchen, werfen Sie gerne einen Blick auf die UMBRELLA Strategie bei der Ficon.


“Die von Ritschy Dobetsberger betreuten Wikifolio Musterdepots, der Publikumsfonds MUMAK Innovation, im Rahmen des Research die ficon Vermögensmangagement und weitere Depots können in diesen Wert investiert sein. Sie müssen außerdem davon ausgehen, dass der Autor die jeweils diskutierte Position selbst in seinen Portfolio’s hält und insofern von einer Umsetzung einer Trading-Idee profitiert.


Die hier veröffentlichten Gedanken sind weder als Empfehlung noch als ein Angebot oder eine Aufforderung zum An- oder Verkauf von Finanzinstrumenten zu verstehen und sollen auch nicht so verstanden werden. Sie stellen lediglich die persönliche Meinung des Autors dar.


Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten unterliegt einem Risiko. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren.”




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